Familiengeschichte

Vom 9. bis zum 12. Jahrhundert n. Chr. gehörte Rolfshagen und das westlich von Rolfshagen gelegene Gebiet zum damaligen, am westlichen Weserufer von Hameln längs dem Deister bis hin zur Pforte bei Minden gelegenen früheren Buckigau. Seit dem Zusammenschluss von ehemals 16 eigenständigen Dörfern zu einer Gemeinde am 1.4.1974 gehört der Ort zur neu gebildeten Gemeinde Auetal ohne einen namengebenden Hauptort. Das Auetal liegt im südlichen Bereich des Landkreises Schaumburg. Der Bereich wird begrenzt im Norden vom Schaumburger Wald und im Südwesten von den Weserbergen. Der westliche Ortsteil des Dorfs Rolfshagen und der hier liegende, unserer Familie den Namen gebende Hof (Bredehof) wurde nach dem Bau der Stiftskirche in Obernkirchen im Jahre 1167 dem Pfarrbezirk Obernkirchen, später dem von Deckbergen zugeordnet.

 

Als damals größtem Hof Rolfshagens (nach der bewirtschafteten Ackerfläche, den Weiden und dem Viehbestand) wurde ihm in der Mitte des 18. Jahrhunderts die Hausnummer Rolfshagen Nummer 1 zugeordnet.

 

 

Der „Große Bredehof “ in Rolfshagen – 1971  (von Nordosten gesehen)
Der „Große Bredehof “ in Rolfshagen – 1971 (von Nordosten gesehen)

Im achten und neunten Jahrhundert begann man nördlich des Deckberger Passes (dem ehemaligen Schul- und Kirchweg über das Wesergebirge von Bernsen nach Deckbergen) zu roden und zu siedeln, wodurch zunächst nur einzelne Gehöfte, später dann mit den Siedlungen Borstel und Bernsen auch das Dorf Rolfshagen am Südhang des Bückebergs entstand – in der Südostecke des damaligen Buckigaus gelegen.

 

Das erste urkundlich erwähnte bäuerliche Anwesen im westlichen Auetal war der zur heutigen Gemarkung Rolfshagen gehörende, und im Borsteler Bruch gelegenen „Struckhof“. Kaiser Arnulf von Kärnten stellte am 13. August 896 dem neu gegründeten Benediktinerinnen-Kloster Möllenbeck (in der Nähe von Rinteln gelegen) eine Schutzurkunde aus in der erwähnt wird, dass die „Edelfreie“ Hildburg dem Kloster zu dessen Einweihung diesen Hofe schenkte. Nachforschungen haben ergeben, dass zu jener Zeit in diesem Teil des Auetals schon größere Flächen gerodet worden waren, und neben dem „Struckhof“ drei weitere große Einzelhöfe existierten. Zu diesen Höfen gehörte neben dem „Hof zum Hohen Felde“ und dem „Horsthof“, auch der „Bredehof“ (auch „Breinhof“ genannt) in Rolfshagen. Dieser Hof, er liegt an der heute „Zum Breinhof“ genannten Zuwegung, war mit 15 ha reinen Ackerlands (ohne die zum Hof gehörenden Wiesen-, Weiden- und Waldflächen) der größte von allen.

 

Vorfahren und Nachkommen der nachweislich seit dieser Zeit bis heute auf dem Bredehof lebenden Familie Bredemeier sind somit Niedersachsen; sie stammen aus dem im heutigen Landkreis Grafschaft Schaumburg (mit dem Verwaltungssitz Rinteln an der Weser) gelegenen Dorf Rolfshagen. Dieses Dorf, wie auch die anderen 15 Ortsteile der heutigen Einheitsgemeinde Auetal, liegen im südlichen Bereich des Landkreises, eingebettet in einer von den bewaldeten Hängen des Bückeberg im Norden, sowie dem des Wesergebirge und des Süntels im Süden liegenden Landschaft. Die Landeshauptstadt ist Hannover, sie liegt in nordöstlicher Richtung des Gemeindezentrums Rehren, ist etwa 45 km von diesem entfernt und über die Autobahn A2 gut erreichbar.

 

Der Name „Bredemeier“ besagt ursprünglich, dass der Namensträger ein „Meier" auf einer „Brede" war. Auf Zinsland, worunter auch die grundherrschaftlichen Fronhöfe (Meierhöfe) zählten, waren „Meier" (althoch-deutsch „maior" oder „meiur") seit dem 13. Jahrhundert vielfach auch als Pächter oder Verwalter dieser Fronhöfe eingesetzt. Anfänglich Verwalter einzelner Höfe im Dienste weltlicher oder geistlicher Grundherrn, waren die Meier späterhin ausschließlich Bewirtschafter lebensfähiger Einzelbetriebe, die auch bald erblich in der Familie blieben, oder im Zuge der Bauernbefreiung (Märzrevolution 1848) als erblich gewordene Meierhöfe in Privatbesitz übergingen.

 

Der erste namentlich erwähnte Bredemeier war Hans Bredemeier, geb. 1500, gestorben etwa 1580 vom Bredehof in Rolfshagen. Dieser Hof gehört zu den frühen Einzelhöfen Rolfshagens - entstanden in einer Rodungsperiode um die erste Jahrtausendwende. Die Familiengeschichte der Bredemeier lässt sich nach mühsamen Recherchen in Kirchenbüchern, in Listen und Urkunden von Standes-- und Steuerämtern und der Auswertung einer Vielzahl anderer Quellen über 17 Generationen lückenlos zurückverfolgen.